Prof. Dr. Philipp Nixdorf
Ich bin ein praxisorientierter Denker und Macher. Je nach Bedarf greife ich auf anerkannte betriebswirtschaftliche, psychologische, soziologische und pädagogische Ansätze zurück, die ich situativ an die Bedarfe meiner Klientinnen und Klienten anpasse.
Ich gehe dabei konsequent lösungsorientiert vor und spiele auch für (noch) undefinierte Probleme gerne mögliche Lösungen durch. Mir ist klar, dass manche Lösungen auch wieder Probleme nach sich ziehen. Zudem weiß ich, dass Probleme systemstabilisierend wirken können. Das reflektiere ich mit meinen Klientinnen und Klienten.
Ich hinterfrage gerne eingespielte Muster und spiele Alternativen durch, um Ziele effektiver und effizienter zu erreichen, aber auch, um zu eruieren, ob bestimmte Zielsetzungen überhaupt noch sinnvoll sind. Selbstreflexion, die mich immer wieder einen Perspektivenwechsel vornehmen lässt, ist mir ein zentrales Anliegen. Um eine hochwertige Arbeit sicherzustellen, nehme ich regelmäßig Supervision in Anspruch.
Meine Kernkompetenzen liegen in der Organisationsberatung, im Case Management und in der Betreuung von Employee-Assistance-Programmen (EAP). Zudem widme ich mich mit Leidenschaft dem High-Reliability-Organizing (HRO) und Wissensmanagement.
Erfahrung
Mehrjährige Erfahrung in Beratung, Coaching, Konfliktmanagement, hochschulischer Lehre, in der Begleitung von Veränderungsprozessen wie auch und in der Kompetenzdiagnostik eignete ich mir durch Tätigkeiten im Personal-, Sozial-, Verwaltungs- und Gesundheitswesen in der Wirtschaft sowie im Öffentlichen Dienst an.
Ich arbeite als Hochschullehrer, Organisationsberater, Coach, Moderator und Mediator. Tätig war ich zudem als Sachgebietsleiter in der Kommunalverwaltung, als Teamleiter in der Jugendhilfe, als Integrationsberater bei der Bundesagentur für Arbeit und als Sozialarbeiter im Gesundheitswesen.
Die Tatsache, dass ich für Unternehmen mit ganz unterschiedlichen Verwaltungsstrukturen und -kulturen gearbeitet habe, ermöglichte mir eine Erweiterung des Verständnisses dessen, wie Organisationen fernab formaler Hierarchien wirklich "ticken" und welche Tabus und Traditionen das dortige Handeln beeinflussen.
Mein Wissen so zu vermitteln, dass Menschen nachhaltig davon profitieren, trainiere ich regelmäßig durch die Leitung von Workshops und Seminaren. Mich kontinuierlich weiterzubilden und mein Wissen stets aktuell zu halten, ist für mich eine Selbstverständlichkeit.
Meine Coachingphilosophie
Kommunikationskompetenz meint nicht nur, sich wortgewandt ausdrücken zu können. Es bedeutet auch, zuhören zu können. Das ist ein zentraler Leitsatz in meinen Coachings wie auch in der Mediationsarbeit: Zuhören, genau hinsehen und das jeweilige Anliegen erfassen, ohne vorschnell zu glauben, es wirklich verstanden zu haben.
Ich stelle zwecks dessen viele offene Fragen. Es ist mir ein Anliegen, meinen Klientinnen und Klienten durch die damit einhergehende Reflexion zu ermöglichen, die für sich passenden Antworten und Lösungen selbst zu finden. Ich unterstütze dabei, gebe aber nichts vor.
Das zu besprechende Thema bestimmen SIE. Die Lösung und den Weg dorthin ebenfalls. Zumeist möchten Klientinnen und Klienten folgendes für sich klären:
- Was will ich konkret?
- Warum will ich das eigentlich?
- Warum werde ich nicht verstanden?
- Wie kann ich mich beruflich verändern?
- Wie kann ich mich souverän(er) präsentieren?
- Warum scheitere ich in Bewerbungsgesprächen?
- Wie kann ich den Zusammenhalt in meinem Team fördern?
- Wie gehe ich mit Abwehr, Aggression und Minderleistung um?
Ausgerichtet an den Wünschen und Bedarfen meiner Klientinnen und Klienten kommen unterschiedliche Methoden zum Einsatz, um das zu beleuchten. Ich nutze u. a. Aufstellungen, Visualisierungen, Vorträge, Stress-Interviews, Persönlichkeitsprofil-Erstellungen, Kompetenzdiagnostiken sowie Heuristiken.
Meine Lehrphilosophie
In der hochschulischen Lehre ist es mein Ziel, Studierende dabei zu unterstützen, selbstständig(er) zu werden, ihr Handeln professionell fundiert(er) erklären zu können und fachpraktisch gut gerüstet in den Beruf zu starten. Mein Ziel ist somit nicht nur Wissensvermittlung, sondern auch Persönlichkeitsentwicklung. Ich will Studierende auf fachlicher Ebene über die Vielfalt des Sozialwesens informieren und sie mit den dortigen Anforderungen vertraut machen. Ebenso will ich sie für die ethische und rechtliche Verantwortung sensibilisieren, die ihnen in der Praxis zukommt. Damit einher geht, mit den Studierenden über ihre Kompetenz- und Zuständigkeitsgrenzen zu sprechen und ihnen erfahrbar zu machen, dass diverse institutionell bedingte Herausforderungen sich individuell nicht lösen lassen, aber häufig doch linderbar sind. Um das zu erreichen, bedarf es Analyse-, Reflexions- und Konfliktfähigkeit wie auch der Kenntnis von Methoden und Theorien. Das vermittle ich Studierenden, wobei mir wichtig ist, ihnen deutlich zu machen, dass es nie nur eine vermeintlich richtige Art des Vorgehens gibt.
Ich bin Praktiker, aber auch Wissenschaftler. Das bedingt, dass ich Studierende immer wieder anregen, Theorien als Hilfestellungen und „Werkzeuge“ zu begreifen, mit denen eine kritische Auseinandersetzung nötig ist. Meine Erfahrungen aus eigener Forschungspraxis ziehe ich oft heran, um Studierenden zu vermitteln, dass professionelles Handeln in der Sozialen Arbeit, im Sozialmanagement und in der psychosozialen Beratung auf einer wissenschaftlich abgesicherten Grundlage basieren muss. Ich begründe, dass es, um professionell zu agieren, nicht ausreicht, sich auf anekdotische Evidenz zu verlassen. Zusammengefasst begreife ich mich als lehrenden Sozialarbeiter und Sozial- und Organisationswissenschaftler, der selbst auch Lernender ist und immer bleibt.
Bei der Konzeption von Lehrinhalten stelle ich mir immer die folgende Frage: Wie würde ich mir als Studierender wünschen, wie Inhalte vermittelt werden? Was immer die Antwort darauf ist, setze ich um. Zumeist bedeutet das, die Studierenden sehr aktiv einzubeziehen. Ich bin überzeugt, dass das Ausarbeiten eines Referats einen größeren Lerngewinn bringt als das alleinige Lesen eines Textes. Auch denke ich, dass das Führen von Beratungsgesprächen im Rollenspiel Studierenden einen nachhaltigeren Lerngewinn bietet als das Ansehen eines Beratungsvideos. Mein Standpunkt ist, dass das eigene Erarbeiten von Good-Practices im Rahmen einer Fallstudie den Studierenden deutlich mehr Erkenntnisse liefert als das alleinige Reden und Lesen darüber, wie Good-Practices aussehen können.
Um diese Überzeugungen in der Lehre praktisch umzusetzen, nutze ich Exkursionen, Rollenspiele, Textanalysen, Diskussionen, Video- und Podcast-Rezeptionen, teilnehmende Beobachtungen, Referate, Mikroartikel und Textzusammenfassungen. Mitunter lasse ich Studierende Seminareinheiten auch komplett selbst gestalten. Bei theorielastigen Themen referiere ich zeitweise im Frontalstil. Um zu verhindern, dass Studierende dann „abschalten“, gestalte ich Lehrfolien, Flipcharts und Vorträge visuell ansprechend und vermeiden Informationsüberflutung. Wann immer es möglich ist, stelle ich einen Praxisbezug her und binde Studierende ein, indem ich ihre Meinungen erfrage. Oft stelle ich im Anschluss an Frontallehreinheiten Thesen zur Diskussion, bei denen ich betone, dass es nicht die eine Wahrheit gibt, sondern Überzeugungen, die mehr oder weniger gut begründet sein können. Wenn allerdings Dinge behauptet werden, die dem Stand der Forschung widersprechen, mache ich darauf aufmerksam, sofern ich es merke.
Mein Verständnis guter Lehre
Gut ist die Lehre, wenn sie Studierende in die Lage versetzt, sich Wissen anzueignen, das sie befähig, weiterzudenken und informierter zu werden. Gut ist die Lehre, wenn sich Studierende ins Seminar einbringen können und wollen, wenn sie aktiv sind und im Rahmen der Vor- und Nachbereitung mehr tun als das, was erforderlich, um die benötigten Leistungspunkte zu erlangen. Gut ist die Lehre, wenn Studierende eigeninitiativ Nachfragen stellen und gelieferte Informationen auch in Frage stellen, wenn sie auf Widersprüche aufmerksam machen und ihre Standpunkte begründen. Meiner Überzeugung nach ist es ein Zeichen guter Lehre, wenn in Seminaren eine offene, interessierte, fachlich fundierte Interaktion stattfindet und Studierende aufzeigen, dass sie imstande sind, Informationen kritisch-reflexiv zu verarbeiten. Wenn das gegeben ist, ist Lernen gelungen – und darum geht es mir. Dass mir das oft gelingt, belegen studentische Rückmeldungen.